Bereits in der Sommerfrische waren in Kärnten "Badehäuser" Orte der südlichen Leichtigkeit und des gelassenen Genusses. Heutzutage ist die Sehnsucht nach erholsamer Entspannung abseits des Alltags aktueller denn je. Das Badehaus Millstätter See bietet dafür die perfekte Bühne.
Der erste bekannte Sommergast aus Wien, der 1869 mit der neu eröffneten Eisenbahn bis Villach fuhr und von dort eine Kutsche nahm, verbrachte zwei Wochen am Millstätter See. Er ließ sich auch vom muffigen Strohsack und dem ewig gleichen Menü (Sterz, Milch, Butter, Erdäpfel, Talggn, fetter Speck und Schwarzbrot) nicht abhalten, im nächsten Jahr in großer Gesellschaft wiederzukommen. Gepflegte Gasthäuser und hölzerne Seebäder wurden errichtet und ein paar Jahre später waren es schon viele hunderte Gäste, die ihre Sommerfrische am See verbrachten. Am Zauber des Sees und dem wohltuenden südlichen Klima hat sich über die Jahrhunderte kaum etwas geändert.
Seenwellness direkt am Wasser kombiniert mit dem einzigartigen Blick auf die Naturkulisse des Millstätter Sees: So wird die natürliche, erholsame Kraft, die nur ein See ausstrahlen kann, im Badehaus Millstättersee ganzjährig genutzt.
Der Wellness-Trend (ein Kunstwort aus „Wellbeing“ und „Fitness“) hat seinen Ursprung in den USA. Ein amerikanischer Arzt namens Halbert L. Dunn war es, der ihn in den späten 50-er Jahren in die Welt setzte. Aber bevor es den Begriff und den Trend „Wellness“ gab, gab es das Kuren. Das absolvierten zumindest einmal im Jahr in erster Linie Damen, aber auch viele Herren von besserem Stand und Vermögen.
Um 1870 verfügte das Badehaus in Millstatt über eine Herrenhütte mit 9 Kammern und ein Frauenabteil mit 7 Kammern. Damen stiegen züchtig mit hochgeschlossenen Badeanzügen in den See; ältere Damen badeten überhaupt in geschlossenen Kabinen, die in den See hinausragten.
Quelle DA Mag. Friedrich Koller
